In Active Directory-Umgebungen mit komplexen Gruppenstrukturen kann es zu Problemen bei der Benutzeranmeldung, genauer mit dem Access Token kommen.
Der KDC (Key Distribution Center) der standardmäßig auf jedem DC läuft, sendet nach der erfolgreichen Benutzerauthentisierung (erfolgreiche Eingabe von Benutzername und Kennwort) ein PAC (Privilege Attribute Certificate) im Ticket Granting Ticket (TGT) mit. Wenn der Client ein TGT erhält, wird das PAC vom Local Security Authority (LSA) Prozess auf dem Client dazu verwendet, um das Access Token zu erstellen. Im Access Token ist die SID des Benutzerobjekts, die SIDs der SIDHistory sowie die direkten und verschachtelten Sicherheits-Gruppenmitgliedschaften des Benutzers enthalten. Im Access Token werden ausschließlich die Mitgliedschaften in Sicherheitsgruppen und nicht in Verteilergruppen berücksichtigt! Das Access Token hat aber ein Limit von maximal 1024 Einträgen und dieser Wert lässt sich nicht verändern!
In bestimmten Szenarien kann die Kerberos-Authentifizierung fehlschlagen, wenn ein Benutzer bereits Mitglied in 70 bzw. 120 Gruppen ist.
Authentication Fails Due to User PAC: Logon and Authentication; Security Services
New resolution for problems with Kerberos authentication when users belong to many groups
Um dem Problem einer fehlgeschlagenen Benutzerauthentisierung auf die Schliche zu kommen, kann man das Kommandozeilenbefehl Whoami mit dem Parameter /all oder das Cmdlet Get-ADAccountAuthorizationGroup in der AD-PowerShell dazu verwenden. Durch beide Varianten wird das Access Token ausgewertet.
Alle Gruppenmitgliedschaften eines Benutzers exportieren
Der Nachteil von Whoami /all ist jedoch, dass man den Inhalt des Access Token nur dann auswerten kann, wenn man als der entsprechende Benutzer schon angemeldet ist. Wenn man sich allerdings erst gar nicht anmelden kann, bringt einem das Whoami /all herzlichst wenig. Die Alternative ist die AD-PowerShell. Denn damit kann man von einem x-beliebigen Rechner die Gruppenmitgliedschaften eines Benutzers auswerten, sofern die AD-PowerShell installiert ist.
Es gibt aber noch eine weitere Alternative, nämlich NTDSUTIL! Auch mit NTDSUTIL ist es so wie mit der AD-PowerShell möglich, die Gruppenmitgliedschaften eines Benutzers auszuwerten.
Unter Windows Server 2003 RTM und Windows Server 2003 SP1 steht die „Evaluierung der Gruppenmitgliedschaften“ in NTDSUTIL erst nach der Installation des Hotfix 906208 zur Verfügung.
Erstmalig wurde das Problem in NTDSUTIL unter Windows Server 2003 SP2 behoben!
Die Gruppenmitgliedschaften eines Benutzers lassen sich mit NTDSUTIL wie folgt Anzeigen:
Im ersten Schritt gilt es in einer Kommandozeile oder unter „Ausführen“ (Windows-Taste + R) das NTDSUTIL aufzurufen.
Danach muss man mit group membership evaluation auf die Ebene Evaluierung der Gruppenmitgliedschaft wechseln.
Anschließend wird mit dem Befehl run <Domäne.Tld> <Benutzer> unter Windows Server 2003 im Verzeichnis C:\Dokumente und Einstellungen\<Benutzername> und ab Windows Server 2008 unter C:\Users\<Benutzername> eine Datei Namens <Benutzername>-<Datum/Uhrzeit>.tsv erstellt, in der alle Gruppenmitgliedschaften des angegebenen Benutzers aufgelistet sind. Die Datei lässt sich mit Notepad oder dem Editor öffnen.
Die Datei mit den Gruppenmitgliedschaften vom angegebenen Benutzer, sieht wie folgt aus:
Weitere Informationen:
Output is incomplete when you use the Group Membership Evaluation feature of the Ntdsutil.exe tool in Windows Server 2003
Alle Mitglieder einer Gruppe in eine neue Gruppe kopieren
AD-PowerShell Befehle
Gespeicherte Abfragen
Active Directory – Abfrage
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