Das sichern des System State (Systemstatus) ist das mindeste,
was ein Administrator auf seinen Domänencontrollern sichern sollte, wenn nicht sogar “muss”.


Denn dadurch kann man z.B. bei einem Servercrash in einer Domäne, in dem bloß ein einziger Domänencontroller existiert,
sich die „Domäne“ samt Active Directory rücksichern und braucht somit nicht erneut jeden User einzeln anlegen oder die Computer
aus der „alten“ Domäne zu entfernen und in die neue einzubinden. Alleine wegen der Ausfallsicherheit ist es empfehlenswert,
in jeder Domäne min. zwei DCs zu installieren. Der zweite DC könnte auch (wegen finanziellen Engpässen) auf eine
„ältere“ Client-Maschine installiert werden.


Weitere Informationen erhalten Sie unter: Wie stelle ich das AD wieder her?


Neben der Sicherung des System States, sollte natürlich ein Disaster-Recovery, Backup Konzept und ein Notfallplan
existieren und vor allem auch regelmäßig an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.


http://www.microsoft.com/technet/community/events/windows2003srv/tnt1-94.mspx


Für Exchange:


http://www.microsoft.com/technet/prodtechnol/exchange/2003/library/disrecopgde.mspx



Mit sichern des System States werden folgende Dateien gesichert:


- Die Active Directory Datenbank – NTDS.DIT
- SYSVOL
- Systemstart Dateien
- Registry
- COM+


Falls eine CA installiert wäre, dann auch diese.
Man sollte und muss auf das Alter des System States beim rücksichern achten, genauer auf das Alter des Attributs „TombstoneLifetime”. 
Die Sicherung des Systemstatus darf nicht älter als der eingestellte Wert sein.


Den eingestellten Wert der „TombstoneLifetime“ kann man sich mit ADSIEdit
(aus den Windows Support Tools) im folgenden Pfad anschauen:
CN=Directory Service,CN=Windows NT,CN=Services,CN=Configuration,DC=Root-Domäne,DC=TLD


Dort findet man in den Eigenschaften des Containers CN=Directory Service das Attribut tombstoneLifetime.
Ist dort ein Wert gesetzt, beträgt die Tombstone Lifetime (TSL) den eingetragenen Wert in Tagen.
Steht im Attribut als Wert hingegen <Not Set>, so beträgt die TSL den Standardwert von 60 Tagen.


Die TSL wird mit dem installieren des allerersten DCs in einer Gesamtstruktur und zwar für alle
Domänen festgelegt. Dieser Wert kann nicht pro Domäne konfiguriert werden. Er lässt sich aber
manuell verändern.


Die TSL beträgt unter:


 


- Windows 2000 (mit allen SPs) = 60 Tage


- Windows Server 2003 ohne SP = 60 Tage


- Windows Server 2003 mit Service Pack 1 = 180 Tage


- Windows Server 2003 R2 (mit SP1) = 60 Tage


- Windows Server 2003 mit Service Pack 2 = 180 Tage


- Windows Server 2003 R2 ab Service Pack 2 = 180 Tage


- Windows Server 2008 = 180 Tage
- Windows Server 2008 R2 = 180 Tage


 


Siehe folgenden Artikel: Das Geheimnis der Tombstone Lifetime


Angenommen man hätte einen Festplatten – Crash in einem Domänencontroller der der einzigste DC der Domäne wäre,
dann gilt es den Server zu reparieren, in Form von Festplatten tauschen und anschließend neu installieren des Betriebssystems
„Windows Server 2003 R2“. Dabei spielt es keine Rolle welchen Computernamen sowie IP – Einstellungen man dem Server vergibt,
denn nach dem rücksichern des System State, bekommt der Server die Daten, die er beim sichern des System State hatte.
Nach dem installieren des Betriebssystems gilt es danach das Betriebssystemeigene Sicherungsprogramm „NTBACKUP“
über „Start – Ausführen – Ntbackup“ zu starten und eine Rücksicherung des System States zu starten (ausgegangen davon,
dass man das SYSTEM STATE über das NTBACKUP sichert). Dabei ist es auch egal auf was gesichert
wurde und welchen Laufwerksbuchstaben das Sicherungslaufwerk hatte.


Nach dem rücksichern und anschließendem neu starten des Servers fehlen die Active Directory – Snap – Ins
wie z.B. Active Directory Benutzer- und Computer oder „Standorte und Dienste“ etc. unter „Start – Programme – Verwaltung“.
Nun könnte man mit „Start – Ausführen – dsa.msc“ (für AD- Benutzer- und Computer) oder dssite.msc (für AD-Standorte- und Dienste)
die Snap – Ins aufrufen. Eine andere Alternative wäre, dass man sich selbst eine MMC erstellt und diese
ganzen Snap-Ins dort hinzufügt und speichert. Wer das alles nicht will und den gewohnten „Standard“ haben möchte,
sprich, die ganzen Snap-Ins unter „Start – Programme – Verwaltung“ haben möchte, der installiert sich das „Adminpack.msi“
aus %systemroot\system32\ und bekommt anschließend das gewohnte Bild unter „Start – Programme -Verwaltung“.


Zum Schluss müsste noch das DNS sowie DHCP installiert und konfiguriert werden.


Es gibt auch eine Möglichkeit, dass DCPROMO mit dem Schalter „/ADV“ auszuführen. Das wäre für den Fall ideal,
wenn man z.B. einen weiteren Server zum Domänencontroller promoten möchte, dieser aber an einem Standort mit einer
geringen Anbindung steht. Damit eben nicht die komplette Active Directory – Datenbank repliziert werden muss, sichert
man an einem bestehenden DC der Domäne, zu der der neue Server als weiterer DC heraufgestuft wird, dass System State
und kopiert dieses auf eine externe Fesplatte oder CD/DVD. Damit stuft man dann den neuen Server zum DC und anschließend
muss dann nur noch die Änderung seit der erstellten System State Sicherung repliziert werden.



Weitere Inforamtionen:
Domänencontroller-Installation von einer Sicherung
Install from Media

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.