Microsoft veröffentlicht im Herbst 2009 sein nächstes Serverbetriebssystem namens Windows Server 2008 R2. Das Minor Release wird ausschließlich in der x64-Bit Version und nicht mehr wie bisher in der 32-Bit Version erscheinen.
Ein Highlight-Feature im neuen Serverbetriebssystem stellt der Active Directory-Papierkorb dar, mit dem gelöschte Objekte samt allen Informationen (inklusive der Backlinks, wie z.B. die Gruppenmitgliedschaften eines Benutzers) wiederhergestellt werden können. Somit hat ein versehentliches löschen von Active Directory-Objekten in den Active Directory Domain Services (AD DS) und Active Directory Lightweight Directory Services (AD LDS, ehemals Active Directory Application Mode, kurz ADAM) keine weiteren Folgen. Weder entsteht bei der Wiederherstellung ein Verlust von Informationen, noch muss dafür der DC im Modus Verzeichnisdienstwiederherstellung gestartet werden.
Die Voraussetzung um dieses Feature nutzen zu können, ist der Gesamtstrukturfunktionsmodus Windows Server 2008 R2. Das bedeutet, alle Domänencontroller (DC) in allen Domänen einer Gesamtstruktur müssen unter Windows Server 2008 R2 betrieben werden.
Was ist möglich
Ein Windows Server 2008 R2 DC kann als zusätzlicher Domänencontroller zu einer Windows 2000 32bit Domäne hinzugefügt werden.
Ein Windows Server 2008 R2 DC kann als zusätzlicher Domänencontroller einer Windows Server 2003 bzw. Windows Server 2003 R2 Domäne hinzugefügt werden. Dabei können die bestehenden DCs sowohl unter einem 32bit, 64bit als auch iA64 Serverbetriebssystem betrieben werden.
Ein Windows Server 2008 R2 DC kann als zusätzlicher Domänencontroller einer Windows Server 2008 Domäne hinzugefügt werden. Die bereits existierenden DCs können ebenfalls unter 32bit, 64bit oder iA64 laufen.
Ein Windows Server 2003 ab SP2 64bit DC oder Windows Server 2003 R2 mit SP2 64bit DC kann per Inplace-Update auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden.
Ein 64bit Windows Server 2008 DC kann per Inplace-Update auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden.
Ein 64bit Windows Server 2008 Core DC kann per Inplace-Update auf einen Windows Server 2008 R2 Core aktualisiert werden.
Hinweis 1: Auch wenn die Mindestvoraussetzung für ein Inplace-Update ein Windows Server 2003 SP2 ist, sollte das System natürlich vor dem Update auf dem aktuellen Service Pack- sowie Patch-Stand sein. Wobei es ohnehin ratsam wäre, die Domänenaktualisierung durch einen zusätzlichen DC durchzuführen.
Hinweis 2: Vor einem Inplace-Update muss überprüft werden, ob auf dem DC die installierten Applikationen auch weiterhin unter Windows Server 2008 R2 noch funktionieren. Ein Telefonat mit dem Hersteller der Applikation sollte das schnell klären.
Was ist nicht möglich
- Ein Inplace-Update von Windows NT auf Windows Server 2008 R2 wird nicht unterstützt. Es müsste zuerst ein Inplace-Update des NT-PDCs auf Windows Server 2003 SP1/SP2/2003 R2 und anschließend auf Windows Server 2008 R2 durchgeführt werden. Oder man migriert mit ADMT in eine Windows Server 2008 R2 Domäne.
Durch die Änderung des Secure Channel (die Option “Secure channel: Require strong (Windows 2000 or later) session key” wurde nun mit Windwos Server 2008 R2 hard coded und lässt sich nicht mehr abschwächen wie es noch unter Windows Server 2008 möglich ist) zugunsten der Sicherheit ist es nicht mal möglich, Windows NT Clients sowie NT Mitgliedsserver in einer Windows Server 2008 R2 Domäne zu betreiben! Des Weiteren kann auch keine Vertrauensstellung zwischen einer Windows Server 2008 R2 und einer Windows NT Domäne erstellt werden.
- Ein DC älter als ein Windows Server 2003 SP2 x64-System, kann nicht per Inplace-Update auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden.
- Ein Inplace-Update von Windows Server 2003 SP1/SP2/2003 R2 x64 oder Windows Server 2008 x64 Vollinstallation (kein Server Core), ist auf den Windows Server 2008 R2 Core nicht möglich.
- Ein Inplace-Update eines x64 Windows Server 2008 Core DCs kann nicht auf Windows Server 2008 R2 Vollinstallation durchgeführt werden.
Windows Server 2008 Core
- Ein Cross-Update von einem x86 auf x64 System wird nicht unterstützt. Ebenso wenig wie von einem iA64 auf x64 System. Das bedeutet, es ist nicht möglich auf einem 32bit Windows Server 2003 SP1/SP2/2003 R2/2008 DC eine Windows Server 2008 R2 DVD einzulegen, um das System per Inplace-Update zu aktualisieren.
- Ein Cross-Update auf eine andere Betriebssystem-Sprache wird nicht unterstützt. Als Beispiel: Auf einem deutschen Windows Server 2003 SP2 x64 DC wird die englische Windows Server 2008 R2 DVD eingelegt um den DC, auf einen englischen Windows Server 2008 R2 DC zu aktualisieren.
Die Voraussetzungen für eine Windows 2000/2003/2003 R2/2008 Gesamtstruktur, damit der erste Windows Server 2008 R2 DC hinzugefügt werden kann
- Die Domäne in der man den Windows Server 2008 R2 DC hinzufügen möchte, muss sich im einheitlichen Domänenfunktionsmodus (entweder Windows 2000 pur, Windows Server 2003 oder Windows Server 2008) befinden. Denn wenn sich die Domäne nicht im einheitlichen Domänenfunktionsmodus befindet, lässt sich der Befehl Adprep /Domainprep /Gpprep nicht ausführen. In welchem Modus sich der Gesamtstrukturfunktionsmodus befindet, spielt dabei keine Rolle.
- Ist jedoch der Einsatz eines Windows Server 2008 oder Windows Server 2008 R2 RODCs in der Gesamtstruktur geplant, so ist das erst ab der Gesamtstrukturfunktionsebene Windows Server 2003 möglich. Des Weiteren muss sich bereits ein Windows Server 2008 DC oder Windows Server 2008 R2 DC in der Domäne befinden, in der man den RODC hinzufügen möchte.
- Alle Domänencontroller in der Gesamtstruktur sollten sich mindestens auf Windows 2000 Server mit Service Pack 4 oder höher befinden.
Schritt für Schritt-Anleitung für eine 32bit oder x64 Windows 2000/2003/2003 R2/2008 Gesamtstruktur, damit der erste Windows Server 2008 R2 DC hinzugefügt werden kann
Zuerst muss das Active Directory Preparation Tool (kurz ADPREP), das sich auf der Windows Server 2008 R2 DVD im Verzeichnis <DVD-Laufwerk>:\Support\Adprep befindet, mit dem Parameter /Forestprep auf dem Schema-Master ausgeführt werden. Allerdings befinden sich im Adprep-Verzeichnis zwei ADPREP-Dateien. Eine „Adprep.exe“ für x64-DCs und eine „Adprep32.exe“ für 32bit-DCs. Mit ausführen von Adprep32 /Forestprep auf einem 32bit Schema-Master, wird die Gesamtstruktur auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert. Befindet sich der Schema-Master auf einem x64 DC, so lautet der Befehl Adprep /Forestprep.
Hinweis: Im weiteren Verlauf des Artikels wird die x32Bit Version des Adpreps angegeben, da sicherlich in den meisten Unternehmen noch hauptsächlich 32bit DCs existieren.
Der Parameter /Forestprep muss und kann nur ein einziges Mal in der Gesamtstruktur ausgeführt werden. Dabei muss das Benutzerkonto mit dem das ADPREP ausgeführt wird, Mitglied der folgenden drei Gruppen sein:
- Organisations-Admins
Ruft man das Adprep32 /Forestprep nicht auf dem Schema-Master auf, bringt das Tool den Hinweis, dass die Gesamtstrukturaktualisierung nur auf dem Schema-Master durchgeführt werden kann und bricht den Vorgang ab. Microsoft empfiehlt das Verzeichnis „Adprep“ (mit dem kompletten Inhalt!) vorher auf den DC zu kopieren, um z.B. Lesefehler des DVD-Laufwerks während der Ausführung von Adprep zu vermeiden.
- Schema-Admins
- Domänen-Admins in der Domäne, in der der Schema-Master Mitglied ist
An error occurs when you run the ADPREP/FORESTPREP command on a Windows Server 2003-based or Windows Server 2008-based computer: “An attribute with the same link identifier already exists”
Das Adprep32 /Forestprep aktualisiert die Gesamtstruktur auf Windows Server 2008 R2, in dem neue Attribute sowie Klassen dem Schema hinzugefügt bzw. bestehende (z.B. die Berechtigungen) geändert werden. Nach dem Aufruf von Adprep32 /Forestprep werden abhängig von der Schema-Version die LDF-Dateien, die zur Schema-Aktualisierung benötigt werden, aus dem Verzeichnis „Support\Adprep“ auf dem DC in das Verzeichnis „%windir%\system32“ kopiert.
In einer Windows 2000 Gesamtstruktur werden die LDF-Dateien ab sch14.ldf, in einer Windows Server 2003 ab sch31.ldf, in einer Windows Server 2003 R2 ab sch32.ldf und in einer Windows Server 2008 Umgebung ab sch45.ldf bis zur sch47.ldf in das Schema importiert. Das Schema wird somit auf die Version 47 aktualisiert.
Die Schema-Versionen sind (in Dezimal):
- Schema-Version 13 = Windows 2000 RTM mit allen Service Packs
- Schema-Version 30 = Windows Server 2003 RTM mit allen Service Packs
- Schema-Version 31 = Windows Server 2003 R2 RTM mit allen Service Packs
- Schema-Version 44 = Windows Server 2008 RTM mit allen Service Packs
- Schema-Version 47 = Windows Server 2008 R2 mit allen Service Packs
Die Schema-Version kann man sich auf jedem DC in der Gesamtstruktur zum einen in der Registry in dem folgenden Pfad ansehen:
HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\NTDS\Parameters\<Schema Version>
Zum anderen lässt sich im Attribut objectVersion, das sich in den Eigenschaften der Schema-Partition CN=Schema,CN=Configuration,DC=<Root-Domäne>,DC=<TLD> befindet, die Schemaversion anzeigen (z.B. mit ADSIEdit.msc oder LDP.exe).
Auch mit Dsquery lässt sich die Schema-Version abfragen. Der Befehl lautet wie folgt:
dsquery * CN=Schema,CN=Configuration,DC=Root-Domäne -Scope Base -attr objectVersion
Wenn das Adprep32 /Forestprep durchgeführt wurde, wird in der Konfigurationspartition der Container CN=ActiveDirectoryUpdate,CN=ForestUpdates,CN=Configuration,DC=<Root-Domäne> erstellt. Der Container selbst bleibt leer. Das Attribut Revision in den Eigenschaften des Containers CN=ActiveDirectoryUpdate erhält den Wert 5. Danach sollte sichergestellt werden, dass sich dieser Container zuerst auf alle DCs der Gesamtstruktur repliziert, um dann den nächsten Schritt mit Adprep durchzuführen.
In erster Linie sollten die DC`s der einzelnen Domänen die Aktualisierung empfangen haben, die die FSMO-Rolle des Infrastruktur-Master innehaben. Dazu gilt es den nächsten Punkt zu beachten.
Hinweis für Windows Server 2008 Umgebungen: Falls schon ein Windows Server 2008 DC in der (z.B. Windows 2000 oder Windows Server 2003) Domäne besteht oder es sich um eine reine Windows Server 2008 Umgebung handelt, existiert bereits der Container CN=ActiveDirectoryUpdate. Das Attribut Revision enthält dagegen als Wert 2. Wird nun das Adprep32 /Forestprep von der Windows Server 2008 R2 DVD ausgeführt, wird der Wert auf 5 geändert.
ADPREP “multi-language”
Hinweis: Im Gegensatz zu Windows Server 2008 Zeiten kann nun auch auf einem deutschen Schemamaster das ADPREP von einer englischen Windows Server 2008 R2 DVD ausgeführt werden. Zu Zeiten Windows Server 2008 gab es an dieser Stelle ein Sprach-Problem und nach dem Ausführen von ADPREP passierte einfach nichts, es erschien noch nicht einmal eine Fehlermeldung. Aber: Existiert ein englischer Schemamaster und man führt das ADPREP von einer deutschen Windows Server 2008 R2 DVD aus, besteht der Fehler weiterhin. Der Cursor blinkt in der nächsten Zeile ohne das irgendetwas passiert. Besteht ein englischer Schemamaster, kann man entweder den Schemamaster auf einen deutschen DC verschieben und danach das ADPREP von einer deutschen DVD ausführen oder man führt das ADPREP gleich von einer englischen DVD aus!
Im zweiten Schritt muss das Adprep32 mit den Parametern /Domainprep /Gpprep auf dem Infrastruktur-Master in der Domäne, in der man den Windows Server 2008 R2 als DC hinzufügen möchte, ausgeführt werden. Das Benutzerkonto, mit dem dieser Befehl ausgeführt wird, muss Mitglied der Sicherheitsgruppe Domänen-Admins sein. Mit Ausführen von /Domainprep /Gpprep wird die Domäne auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert. Der Parameter /Domainprep bewirkt, dass neue Objekte erstellt sowie die ACLs an diversen Objekten in der Domänenpartition geändert werden. Der Parameter /Gpprep sorgt dafür, dass die Berechtigungen der Gruppenrichtlinienobjekte die sich im Sysvol-Verzeichnis befinden, angepasst werden. Führt man diesen Befehl aus, noch bevor die Gesamtstrukturaktualisierung auf den Infrastruktur-Master repliziert wurde, bricht der Vorgang ab. Dieser bricht auch dann ab, wenn der Befehl nicht auf dem Infrastruktur-Master ausgeführt wird. Durch Ausführen dieses Befehls wird der folgende Container in der Domänenpartition erstellt: CN=ActiveDirectoryUpdate,CN=DomainUpdates,CN=System,DC=<Domäne>
Auch dieser Container bleibt leer. Das Attribut Revision das sich in den Eigenschaften des Containers CN=ActiveDirectoryUpdate befindet, bekommt ebenfalls den Wert 5. Es ist möglich zuerst das Adprep lediglich mit dem Parameter /Domainprep auszuführen und zu einem späteren Zeitpunkt die Berechtigungen der GPOs, mit Adprep /Domainprep /Gpprep zu aktualisieren. Empfehlenswert ist jedoch, beide Parameter in einem Schritt durchzuführen.
Hinweis für Windows Server 2008 Umgebungen: Wenn sich aber bereits ein Windows Server 2008 DC in der (z.B. Windows 2000 oder Windows Server 2003) Domäne befindet oder es sich um eine reine Windows Server 2008 Umgebung handelt, besteht bereits der Container CN=ActiveDirectoryUpdate in der Domänenpartition. Der Wert im Attribut Revision wird dann von 3 auf 5 geändert. In den Umgebungen wo bereits ein Windows Server 2008 DC existiert, ist es auch nicht notwendig den Parameter /Gpprep auszuführen, da bereits die Berechtigungen der GPOs im Sysvol-Verzeichnis angepasst wurden. Das gilt aber nur für die Umgebungen, in denen bereits beim hinzufügen des zusätzlichen Windows Server 2008 DCs der Parameter /Gpprep mit angegeben wurde. In einer Windows Server 2008 Domäne ist der Parameter /Gpprep ohnehin nicht notwendig. Es ist aber nicht weiter tragisch wenn der Parameter doch mit angegeben werden sollte, denn der Assistent bringt lediglich den Hinweis, dass die Berechtigungen der GPOs bereits angepasst wurden.
Wenn der Einsatz eines Read-Only Domain Controllers (RODC) in irgendeiner Domäne der Gesamtstruktur geplant ist, dann ist das Adprep32 mit dem Parameter /Rodcprep lediglich einmalig aufzurufen. Der DC, auf dem dieser Befehl ausgeführt wird, muss auch nicht der Träger der FSMO-Rollen sein. Beim Ausführen dieses Befehls werden die einzelnen Infrastruktur-Master der Domänen kontaktiert, um die Berechtigungen (Security Descriptor, SD) der Domänen- sowie Anwendungsverzeichnispartitionen DomainDNSZones und ForestDNSZones zu aktualisieren.
Es reicht völlig aus, diesen Befehl erst vor dem Hinzufügen des ersten RODC`s in der Gesamtstruktur auszuführen. Das Benutzerkonto, mit dem dieser Befehl ausgeführt wird, muss Mitglied in der Sicherheitsgruppe Organisations-Admins sein. Nach Ausführung von /Rodcprep wird der folgende Container, der ebenfalls leer bleibt, erstellt:
CN=ActiveDirectoryRodcUpdate,CN=ForestUpdates,CN=Configuration,DC=<Root-Domäne>.
Das Attribut Revision in den Eigenschaften des Containers, erhält als Wert 2.
Hinweis für Windows Server 2008 Umgebungen: Existiert bereits ein Windows Server 2008 DC in der (z.B. Windows 2000 oder Windows Server 2003) Domäne oder handelt es sich um eine reine Windows Server 2008 Umgebung, so kann ein Windows Server 2008 R2 als RODC zur Domäne hinzugefügt werden. Es ist nicht unbedingt notwendig, dass bereits ein Windows Server 2008 R2 DC in der Domäne besteht um einen Windows 2008 R2 als RODC zur Domäne hinzuzufügen. Denn die Voraussetzungen um einen RODC zur Domäne hinzuzufügen sind schließlich, dass sich der Gesamtstrukturfunktionsmodus mindestens auf „Windows Server 2003“ befindet, sich bereits ein Windows Server 2008 DC in der Domäne befindet und das Adprep32 /Rodcprep ausgeführt wurde.
Read-Only Domain Controller (RODC)
Die Installation eines RODC
Wird eine neue Gesamtstruktur unter Windows Server 2008 R2 erstellt, so ist das Ausführen von Adprep/Adprep32 keineswegs notwendig. Weder der Parameter /Forestprep, noch /Domainprep /Gpprep oder /Rodcprep müssen angewendet werden.
Es wird bei jedem Ausführen von Adprep im Verzeichnis %Systemroot%\Debug\Adprep\Logs ein Ordner erstellt, dass als Namen das aktuelle Datum sowie die Uhrzeit erhält. Darin befindet sich (neben anderen) das Adprep-Protokoll mit dem Namen ADPrep.log, welches einen detaillierten Bericht zum Vorgang liefert. Wenn Adprep abbrechen oder einen Fehler melden sollte, ist dieses Protokoll bei der Fehlersuche hilfreich.
Debug Protokollierung
Nach der Domänenaktualisierung auf Windows Server 2008 R2, kann nun der neue Server als “zusätzlicher DC der bestehenden Domäne” hinzugefügt werden. Während dem Heraufstufen zum DC sollte an entsprechender Stelle, dass DNS mit installiert und zusätzlich der globale Katalog aktiviert werden. Anschließend sollten noch die FSMO-Rollen auf den Windows Server 2008 R2 DC verschoben werden.
Globaler Katalog (Global Catalog – GC)
Der PDC-Emulator
Die FSMO-Rollen verschieben
Szenario 1
Eine Domänenaktualisierung von Windows 2000 auf Windows Server 2008 R2 durchführen
- In einer Windows 2000 Active Directory Umgebung kann die Domänenaktualisierung auf Windows Server 2008 R2 über einen zusätzlichen Windows Server 2008 R2 DC realisiert werden. Dazu ist zuerst die Schritt für Schritt-Anleitung die am Anfang dieses Artikels beschrieben ist durchzuführen. Anschließend kann ein Windows Server 2008 R2 als zusätzlicher Domänencontroller der bereits bestehenden Domäne hinzugefügt werden.
- Es ist zuerst ein Inplace-Update von Windows 2000 auf Windows Server 2003 mit mindestens dem Service Pack 2 (besser aktueller) durchzuführen. Erst dann kann per Inplace-Update auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden, natürlich auch erst nach Ausführung der Schritt für Schritt-Anleitung.
Szenario 2
Eine Domänenaktualisierung von Windows Server 2003 auf Windows Server 2008 R2 durchführen
- Wie in einer Windows 2000 Gesamtstruktur sollte auch in einer Windows Server 2003 Gesamtstruktur die Domänenaktualisierung über einen zusätzlichen Windows Server 2008 R2 Domänencontroller erfolgen. Selbstverständlich auch nur dann, wenn die Schritt für Schritt-Anleitung durchgeführt wurde.
- Ist mindestens das Service Pack 2 für den Windows Server 2003 auf dem DC installiert, so kann mit einem Inplace-Update der Windows Server 2003 DC auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden. Die Schritt für Schritt-Anleitung die am Anfang dieses Artikels beschrieben wird, ist dabei zuerst durchzuführen.
Szenario 3
Eine Domänenaktualisierung von Windows Server 2003 R2 auf Windows Server 2008 R2 durchführen
- Da in einem Windows Server 2003 R2 ein Windows Server 2003 mit mindestens dem Service Pack 2 enthalten ist, kann nach vorheriger Ausführung der Schritt für Schritt-Anleitung ein zusätzlicher Windows Server 2008 R2 DC zur bestehenden Domäne hinzugefügt werden.
- Des Weiteren kann ein Windows Server 2003 R2 SP2 DC per Inplace-Update auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden, wenn vorher die Schritt für Schritt-Anleitung durchgeführt wurde.
Szenario 4
Eine Domänenaktualisierung von Windows Server 2008 auf Windows Server 2008 R2 durchführen
- Eine Domänenaktualisierung kann durch hinzufügen eines zusätzlichen Windows Server 2008 R2 DCs durchgeführt werden. Die Schritt für Schritt-Anleitung am Anfang des Artikels gilt es zuerst durchzuführen. Hier in Kurzform: Zuerst muss auf dem Schema-Master das Adprep32 /Forestprep und auf dem Infrastruktur-Master das Adprep32 /Domainprep ausgeführt werden.
- Ein Windows Server 2008 DC kann auch per Inplace-Update auf Windows Server 2008 R2 aktualisiert werden. Vorher muss ebenfalls auf dem Schema-Master das Adprep32 /Forestprep und auf dem Infrastruktur-Master das Adprep32 /Domainprep durchgeführt werden.
Szenario 5
Eine Domänenaktualisierung von einem x64Bit Windows Server 2008 Core auf Windows Server 2008 R2 Core durchführen
Die Domänenaktualisierung kann hier ebenfalls durch hinzufügen eines zusätzlichen Windows Server 2008 R2 Core DCs erfolgen. Natürlich muss auch in diesem Fall vorher das ausführen von Adprep32 /Forestprep auf dem Schema-Master und das Adprep32 /Domainprep auf dem Infrastruktur-Master erfolgen.
Der x64Bit Windows Server 2008 Core DC lässt sich per Inplace-Update auf einen Windows Server 2008 R2 Core aktualisieren. Auch hier gilt es im ersten Schritt auf dem Schema-Master das Adprep /Forestprep und im zweiten, auf dem Infrastruktur-Master das Adprep /Domainprep auszuführen.
Szenario 6
Eine Windows Server 2008 R2-Subdomäne in einer Windows 2000/2003/2003 R2/2008 Gesamtstruktur erstellen
- Soll in einer Gesamtstruktur die erste Windows Server 2008 R2-Domäne und somit der erste Windows Server 2008 R2-DC zur Gesamtstruktur hinzugefügt werden, so muss lediglich auf dem Schema-Master das Adprep /Forestprep ausgeführt werden. Anschließend kann mit dem Windows Server 2008 R2 die Subdomäne erstellt werden.
Befindet sich in einer Windows 2000 Umgebung die FSMO-Rolle des Domänennamenmasters auf einem Windows 2000 DC, wird das Attribut msDS-BehaviorVersion im entsprechenden crossRef-Objekt nicht aktualisiert, wenn eine Subdomäne bzw. eine neue Domänenstruktur (Tree) unter Windows Server 2008 oder Windows Server 2008 R2 erstellt wird. In diesem Fall kann es bei einigen Anwendungen zu Kompatibilitätsproblemen kommen. Insbesondere wenn mit DCDIAG die AD-Replikation überprüft werden soll, schlägt der Replikationstest fehl. Die Abhilfe dieses Problems ist, die Rolle des Domänennamenmasters entweder auf einen Windows Server 2003, Windows Server 2008 oder Windows Server 2008 R2 DC zu übertragen, bevor eine neue Subdomäne bzw. eine neue Domänenstruktur (Tree) erstellt wird.
Weitere Informationen:
Den ersten Windows Server 2008 DC zu einer Windows 2000/2003/R2 Gesamtstruktur hinzufügen
Migration von Windows Server 2000 auf Windows Server 2003 (Inplace-Update)
Schemaupdate beim Windows Server 2003 R2
Einen zusätzlichen DC in die Domäne hinzufügen
Die AD-Powershell im Windows Server 2008 R2
Das Active Directory Preparation Tool – ADPREP
Domänen- und Gesamtstrukturfunktionsmodus
Windows Server 2008 R2 Upgrade Paths
Upgrading Active Directory Domains to Windows Server 2008 and Windows Server 2008 R2 AD DS Domains
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