Was kann man tun, wenn die Netzwerkverbindung zwischen einem Client und dem Server “träge” ist?


Das läßt sich leider so pauschal nicht beantworten, denn das kann viele Ursachen haben und kommt auch auf die vor Ort existierenden Gegebenheiten an.


 


Die folgenden Punkte sollen einen Ansatz liefern, die man in solch einem Fall überprüfen sollte:


·         Zuallererst sollte die Netzwerkverkabelung überprüft werden (OSI Layer 1). Wenn ein Meßgerät verfügbar ist, sollte die Leitung durchgemessen werden, von der Client-Dose bis zum Patchfeld (bei einer neuen Netzwerk-Verkabelung, sollte man stets ein Meßprotokoll fordern).


·         Die Patchkabel sollten ausgetauscht werden (evtl. gegen ein STP-CAT6/7-Patchkabel) und die bereits verwendeten,
sollten in jedem Fall mindestens STP-CAT5e Patchkabel sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Twisted-Pair-Kabel


·         Existiert im Server-Raum ein Potentialausgleich (Erdung) und sind die aktiven Komponenten (Switch/Router) daran angebunden?


·         Es sollte zum Testen ein anderer Switch-Port oder besser, ein anderer Switch verwendet werden.


·         HUBs sollten in den heutigen Netzwerken nicht mehr verwendet werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hub_%28Netzwerk%29


·         Die Routingtabelle des Routers sollte überprüft werden, evtl. besteht eine Schleife.


·         Ist das STP (Spanning Tree Protokoll) auf dem Switch aktiviert, so sollte es zum Test deaktiviert werden.


·         Die Netzwerkkartentreiber des Client sowie Server sollten aktualisiert werden. Im Idealfall existiert im Server eine Gigabit-Netzwerkkarte.


·         Falls der Server zwei Netzwerkkarten besitzt, sollte eine zum Testen ausgebaut werden.


·         Das Netzwerk sollte auf alle Fälle mit einem Sniffer überprüft werden, ob z.B. eine defekte Netzwerkkarte einen Broadcaststorm verursacht.
Ethereal: http://www.ethereal.com/


·         Auf beiden Seiten (Netzwerkkarte des Client/Server sowie Switch) sollte die Verhandlung der Übertragungsrate auf „Autonegotiation“ (Automatische Aushandlung) stehen.
Zum Testen kann man auf allen Geräten 100 M/Bit Fullduplex einstellen.
Aber Vorsicht: http://support.microsoft.com/kb/247609/en-us


·         Das BIOS (Mainboard) vom Client/Server sowie die Firmware des Switch`s sollten auf dem aktuellsten Stand sein.


·         Evtl. hat der TCP/IP-Stack einen Schaden. Das TCP/IP-Protokoll kann unter Windows 2000 Professional/Server in den
Netzwerkeigenschaften deinstalliert- und erneut installiert werden. Unter Windows XP/Server 2003 reicht es i.d.R. aus,
dass TCP/IP-Protokoll zu reseten,  mit dem Befehl „netsh int ip reset C:\resetlog.txt“.
Zurücksetzen von “Internetprotokoll (TCP/IP)” in Windows XP http://support.microsoft.com/kb/299357/de
Zurücksetzen der Komponente “Internetprotokoll (TCP/IP)” in Windows Server 2003
http://support.microsoft.com/kb/317518
Entfernen und Neuinstallieren von TCP/IP auf einem Windows Server 2003-Domänencontroller
http://support.microsoft.com/kb/325356/de
ACHTUNG: Danach stehen die Netzwerkeinstellungen auf „automatisch beziehen“!


·         Der Arbeitsspeicher und die Festplatten sollten auf dem Client/Server nach Fehlern
(auf den HDD`s nach Grown Defects/zu vielen Bad Sectore`s) untersucht werden:
http://www.memtest86.com/


·         Ein Indiz für eine langsame Anmeldung ist oftmals das DNS. Es sollte geprüft werden, ob der DNS-Server erreichbar ist und ordnungsgemäß funktioniert. Dem Client muss die IP-Adresse eines DNS-Server`s bekannt sein. Die Namensauflösung ist wichtig, deshalb sollte auch heute noch ein WINS-Server in der Domäne existieren:
Wie sollte WINS konfiguriert werden?


·         Eine andere mögliche Fehlerquelle, könnte eine „verkonfigurierte“ Gruppenrichtlinie darstellen (z.B. eine fehlerhafte Ordnerumleitung etc.).
Mit RSOP (Resultant Set of Policy – Richtlinienergebnissatz) kann auf dem Client geprüft werden,
welche Benutzer- sowie Computerrichtlinien angewendet werden.
Anschließend sollten die Einstellungen der angewendeten GPOs überprüft werden:
Resultant Set of Policy http://www.microsoft.com/resources/documentation/windows/xp/all/proddocs/en-us/rspintro.mspx?mfr=true
Das ganze gilt es ebenfalls auf dem Server zu überprüfen:
Welche Verfahrensweise zu Installation und Anwendungsrichtlinienergebnissatz in Windows Server 2003
http://support.microsoft.com/kb/323276
Oder man überprüft welche Richtlinien auf dem Client/Server wirken mit GPRESULT.
Behandlung von Problemen bei der Anwendung von Gruppenrichtlinien
http://support.microsoft.com/kb/250842/de


·         Das SMB-Signing sollte so eingestellt werden:
http://www.gruppenrichtlinien.de/index.html?/HowTo/SMB_Signing.htm
http://www.gruppenrichtlinien.de/index.html?/HowTo/DOS_Clients_an_Windows_2003_Server.htm


·         Mit PING sollte die Latenz und mit TRACERT der Weg den die Netzwerk-Pakete nehmen, überprüft werden:
Problembehandlung bei TCP/IP-Verbindungen in Windows XP
http://support.microsoft.com/kb/314067/de
How to Use TRACERT to Troubleshoot TCP/IP Problems in Windows
http://support.microsoft.com/kb/314868/en-us


·         Der Virenscanner/lokale Firewall sollte zum Testen auf dem Client sowie Server deaktiviert (besser deinstalliert) werden.


·         Alle Dienste/Programme (Filesharing) die zusätzlich die Netzwerkverbindung bzw. die Systeme belasten, sollten deaktiviert werden. Hilfreich wären hier die Programme: Taskmanager/Systemmonitor/Netzwerkmonitor:
Aufzeichnen von Netzverkehr mit dem Netzwerkmonitor
http://support.microsoft.com/kb/148942/de
Systemmonitor (Übersicht)
http://technet2.microsoft.com/WindowsServer/de/Library/9aa3769d-f7b0-4c7e-bafe-5d3e57f089a81031.mspx?mfr=true
Verwalten der Leistungsindikatoren des Systemmonitors in Windows XP
http://support.microsoft.com/kb/305610


·         Falls die Clients geimaget wurden, ist das SYSPREP angewendet worden?



  •   Auf dem Client sowie Server sollte die Ereignisanzeige nach Fehlern durchsucht werden.

 


Weitere Informationen:
Verbindung zwischen zugeordnetem Laufwerk und Netzwerkfreigabe geht eventuell verloren
http://support.microsoft.com/kb/297684/de
Niedrige Netzwerkleistung beim Kopieren von Dateien auf einen Domänencontroller,
auf dem Windows 2000 oder Windows Server 2003 ausgeführt wird

http://support.microsoft.com/kb/321098/de
Das Öffnen von Word-Dokumenten dauert sehr lange
http://support.microsoft.com/kb/D43829/de
Dateien auf Netzwerkfreigaben werden langsam oder schreibgeschützt geöffnet, oder eine Fehlermeldung wird angezeigt
http://support.microsoft.com/kb/814112/de
Die Installation des Sicherheitsupdates MS05-019 oder von Windows Server 2003 Service Pack 1 kann dazu führen,
dass die Netzwerkverbindungen zwischen Clients und Servern fehlschlagen
http://support.microsoft.com/kb/898060/de
Bei dem Arbeiten auf einem Windows Server 2003- oder einem Windows 2000 Server-Computer über das Netzwerk
mit Dateien können verschiedene Probleme auftreten
http://support.microsoft.com/kb/923360/de
Ein Domänencontroller, auf dem Microsoft Windows Server 2003 ausgeführt wird, reagiert möglicherweise
für einen Zeitraum von 2 bis 15 Minuten mehrmals am Tag nicht mehr
http://support.microsoft.com/kb/908370/de
Dateifreigabe in dem Netzwerk ist langsamer als erwartet in Windows Server 2003 SP1
http://support.microsoft.com/kb/904160/de
Langsame Netzwerkverbindung beim Öffnen einer Datei in einem freigegebenen Ordner auf einem Remotecomputer im Netzwerk
http://support.microsoft.com/kb/829700/de
Erwartetes Verhalten von mehreren Adaptern im gleichen Netzwerk
http://support.microsoft.com/kb/175767/de
TRACERT zum Beheben von TCP/IP-Problemen
http://support.microsoft.com/kb/162326/de
Diagnose und Behandlung von Black-Hole-Routern
http://support.microsoft.com/kb/q159211/
DNS-Abfrageantworten durchlaufen Firewall in Windows Server 2003 nicht
http://support.microsoft.com/kb/828263/de

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.